Simon Johannes Carmiggelt:
(Den Haag, 7. Oktober 1913 – Amsterdam, 30. November 1987).
Niederländischer Journalist, Schriftsteller und Dichter. Unter dem Pseudonym Kronkel veröffentlichte er fast vierzig Jahre lang fast täglich eine kursive Kolumne in der Tageszeitung Het Parool, in der er alltägliche Dinge auf überraschende Weise beschrieb, wobei er den Unterschied zwischen Ideal und Wirklichkeit mit Humor betrachtete. Im Laufe der Jahre wurde der Schreibstil immer strenger und der Humor immer trauriger. Die Auswahl in jährlichen Anthologien und seine Lesungen im Fernsehen brachten ihm große Popularität ein. Er schrieb kabarettistische Texte u.a. für Wim Kan und Wim Sonneveld, darunter Sonnevelds Konferenzen Croquetten und De jongens. 1961 wurde Carmiggelt mit dem Constantijn Huygens-Preis und 1977 mit dem P.C. Hooft-Preis für das Jahr 1974 ausgezeichnet.
Das ist ein Vorteil des Reisens: Es erweitert den Blick und schärft den Blick dafür, wie reizvoll die Heimat ist.
Es gibt keine schwierigere Kunst als das wirklich ausgewogene Nichtstun.
Welcher Sadist erfindet unsere Träume?
Ein Freund von mir weiß genau, was ich tun sollte. Und ich weiß genau, was er tun sollte. Aber wir wissen selbst nicht, was wir tun sollten, es sei denn, wir tauschen unsere Problemstellungen aus. Dafür sollte es eigentlich ein Stipendium geben.
Das Besondere an echten Freunden ist, dass man, wenn man sie nach Jahren der erzwungenen Trennung wiedersieht, den Gesprächsfaden wieder aufnehmen kann, als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben.
Die Wahrheit ist eine Vereinbarung, dank derer die Naiven unter uns nicht mit der Realität leben müssen.
