Gerardus Johannes Petrus Josephus (Gerard) Bolland:
(Groningen, 9. Juni 1854 – Leiden, 11. Februar 1922).
Niederländischer Autodidakt, Philosoph und Linguist.
Bolland wurde in Groningen geboren und stammte aus einer einfachen katholischen Familie. Nach einer autodidaktischen Tätigkeit als Lehrer in Katwijk aan Zee und anschließend als Lehrer für Englisch und Deutsch in Batavia bewarb sich Bolland 1896 erfolgreich auf die vakante Stelle eines Professors für Philosophie an der Universität Leiden. In dieser Position war er für die Wiederbelebung des Hegelianismus um 1900 in den Niederlanden verantwortlich und hielt die populärsten Vorlesungen dieser Zeit. Bolland kann auch als Begründer der faschistischen Bewegung in den Niederlanden betrachtet werden. In seiner letzten akademischen Lektion De teekens des tijd (1921) argumentiert er vehement gegen die Demokratie (die „Pöbelregierung“, S. 12), gegen das Judentum, gegen die „gottlose Arbeiterklasse, die zur Herrschaft gekommen ist“ (S. 9), gegen die demokratische Bildung: „die freiheitlich gedachte, aber demokratisch entwickelte, also entartete Volksschule“ (S. 34), gegen die Emanzipation der Frau.
Träumen ist ein Leben durch Empfindungen und Seelenbilder, ohne zu denken.