Jean Maurice Eugène Clément Cocteau:
(Maisons-Laffitte, 5. Juli 1889 – Milly-la-Forêt, 11. Oktober 1963).
Französischer Dichter, Romancier, Dramatiker, Designer und Filmemacher.
Obwohl Cocteau in vielen Bereichen tätig war, sah er sich selbst in erster Linie als Dichter und betrachtete sein gesamtes Werk als Poesie, egal ob es sich um einen Roman, einen Film, ein Theaterstück oder ein Gemälde handelte. Cocteau war eine der wichtigsten Figuren des Surrealismus. Sein Werk hatte großen Einfluss auf viele Künstler, darunter die berühmten Komponisten von Les Six. Seine bekanntesten Werke sind das Buch Les Enfants terribles (1929), das Theaterstück Les parents terribles und der Film La Belle et la Bête (1946).

Der Dichter ist ein Lügner, der immer die Wahrheit sagt.

„Lügen“ steht für den Gebrauch von Fiktion, Fantasie, Metaphern, Übertreibung und Symbolik. „Die Wahrheit“ hingegen bezeichnet eine tiefere, existenzielle oder emotionale Erkenntnis, die nicht wörtlich, aber dennoch eindrücklich wahr ist. Kernidee: Die Poesie erfindet Formen, um eine Wahrheit zu offenbaren, die sich mit bloßer Faktensprache nur schwer erfassen lässt. Ursprung: Klassische Wurzeln: In seiner Poetik argumentiert Aristoteles, dass Poesie „philosophischer“ sei als Geschichte, da sie das Universelle und Wesentliche und nicht bloß das Besondere berühre. Diese Idee liegt dem Paradoxon zugrunde. Moderne Formulierung: Die bekannte Version ist eng verwandt mit Jean Cocteaus Aussage: „Le poète est un menteur qui dit toujours la vérité.“ (Frei übersetzt: „Der Dichter ist ein Lügner, der immer die Wahrheit sagt.“) Im English wurde daraus prägnant: „Poets lie the truth.“ (Dichter lügen die Wahrheit.)