Carl Gustav Jung:
(Kesswil, 26. Juli 1875 – Küsnacht, 6. Juni 1961).
Schweizer Psychiater und Psychologe.
Er war der Begründer der analytischen Psychologie.
Es liegt durchaus im Rahmen des Möglichen, dass ein Mensch das Böse in seiner Natur erkennt, aber es ist eine seltene und erschütternde Erfahrung für ihn, in das Gesicht des absolut Bösen zu blicken.
Jeder kann es sich leisten, ein Lächeln zu verschenken.
Ohne dieses Spiel mit der Fantasie ist noch kein kreatives Werk entstanden. Die Schulden, die wir dem Spiel der Imagination schulden, sind unberechenbar.
Man kann die Wunden anderer nur heilen, wenn man selber welche hat.
Einen Menschen mit seinem Schatten zu konfrontieren heißt, ihm sein Licht zu zeigen.
Kinder werden durch das erzogen, was der Erwachsene ist, nicht durch das, was er schwätzt.
Der Traum ist ein Naturereignis, und es gibt keinen ersichtlichen Grund zur Annahme, dass er eine schlaue Erfindung sei, uns irrezuführen.
Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.
Wo Macht ist, gibt es keine Liebe, wo Liebe ist, gibt keine Macht.
Deine Visionen werden nur klar werden, wenn du in dein eigenes Herz schaust. Wer ausserhalb schaut, träumt: wer im Innern schaut, erwacht.
Fürchte nicht das Chaos, denn im Chaos wird das Neue geboren.
Das Wort Glück würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.
Die Leute lieben deswegen Theaterstücke, Filme oder Prediger, die sie zu tränen rürhen weil sie dann ihre eigene Rührung geniessen.
Wer nach draußen schaut, träumt; wer hineinschaut, erwacht.
Alle Kultur ist Erweiterung unseres Bewusstseins.
Nicht wir haben Geheimnisse, die wirklichen Geheimnisse haben uns.
Es gibt sehr viel mehr Menschen, die Angst vor dem Unbewussten haben, als man erwarten würde.
Die erdrückende Mehrzahl der Menschen ist gänzlich unfähig, sich indviduell in die Seele eines anderen zu versetzen.
Wenn ein verkehrter Mann die rechten Mittel gebraucht, so wirkt das rechte Mittel verkehrt.
Das Christentum gab eine bestimmte Richtung, unter Ausschließung aller anderen möglichen Richtungen, vor.
Wenn man vom Guten oder Bösen spricht, so ist es von dem was ein Mensch gut oder böse nennt.
Mein Weg ist nicht euer Weg, also kann ich euch nicht lehren. Der Weg ist in uns, aber nicht in Göttern, noch in Lehren, noch in Gesetzen. In uns ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar.
Die Paradoxie gehört sonderbarerweise zum höchsten geistigen Gut; die Eindeutigkeit aber ist ein Zeichen der Schwäche.
Man muss jeden Menschen wirklich als Menschen nehmen und darum seiner Eigenart entsprechend behandeln.
Man ist ein psychischer Ablauf, den man nicht beherrscht.
Man kann leicht verstehen, warum Menschen dazu neigen, die Botschaft ihrer Träume zu ignorieren oder sogar abzulehnen. Das Bewusstsein widerstrebt von Natur aus allem Unbewussten und Unbekannten.
Nichts hat psychologisch gesehen einen stärkeren Einfluss auf ihre Umgebung und besonders auf ihre Kinder als das ungelebte Leben der Eltern.
Lernen Sie das Beste, wissen Sie das Beste – und dann vergessen Sie alles, wenn Sie zu den Patienten kommen.
Das Treffen zweier Persönlichkeiten ist wie der Kontakt zweier chemischer Substanzen: wenn es eine Reaktion gibt, werden beide transformiert.
Exempla docent – Das Beispiel ist der beste Lehrmeister!
Die Anblick des Bösen zündet Böses in der Seele an. Das ist unvermeidlich.
Die wirklichen Geheimnisse kann man gar nicht verraten.
Dummheit, Sünde, Krankheit, Alter und Tod bilden nach wie vor die dunkle Folie, von der sich des Lebens heiterer Glanz abhebt.
Wenn man eigene unbewusste Tendenzen den anderen «ansieht», nennt man das eine Projektion.
Das Unbewusste ist gewissermaßen der Mutterboden, aus dem Bewusstsein wächst.
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte.
Persönliches Wachstum ist Zugewinn an Bewusstheit, Zugewinn an Verhaltens-Optionen, Zugewinn an Ich-Stärke, Zugewinn an Durchlässigkeit, letzten Endes ein Mysterium.
Kindisch ist nicht nur, wer zu lange Kind bleibt, sondern auch wer sich von der Kindheit trennt und meint, dass das, was er nicht sieht, nicht mehr existiere.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann.
Es ist leichter, zum Mars vorzudringen als zu sich selbst.
Die empfindung stellt fest, wat tatsächlich vorhanden ist. Das Denken ermöglicht uns zu erkkennen, was dasVorhandene bedeutet, das Gefühl, was es wert ist, uns die Intuition schliesslich weist auf die Möglichkeiten des Woher und Wohin, die im gegenwärtig Vorhandenen liegen.
Alles, was uns an anderen missfällt, kann uns zu Selbsterkenntnis führen.
Jede Form von Sucht ist schlecht, egal ob das Rauschmittel Alkohol oder Morphin oder Idealismus ist.
Andern altert das Herz zuerst und andern der Geist. Und einige sind greis in der Jugend: aber spät jung erhält lang jung.
Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.
In jedem Chaos ist ein Kosmos, in jeder Unordnung, eine geheime Ordnung.