Friedrich Wilhelm Nietzsche:
(Röcken, 15. Oktober 1844 – Weimar, 25. August 1900)
Deutscher Philosoph, Kulturkritiker, Komponist, Dichter und Philologe, gilt als einer der einflussreichsten Denker der Moderne.
Vielleicht war noch niemand wahrhaftig genug, was „Wahrhaftigkeit“ bedeutet.
Nicht der Mangel der Liebe, sondern der Mangel der Freundschaft macht die unglücklichen Ehen.
Die Hoffnung ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.
Kein Sieger glaubt an den Zufall.
Nein, gerade Tatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen.
Die Antithese ist die enge Pforte, durch welche sich am liebsten der Irrtum zur Wahrheit schleicht.
Kein Preis ist zu hoch für das Privileg, sich selbst zu besitzen.
Keine geringe Kunst ist schlafen: es thut schon, noth, den ganzen Tag darauf hin zu wachen.
Frauen können recht gut mit einem Manne Freundschaft schließen; aber um diese aufrechtzuerhalten – dazu muß wohl eine kleine physische Antipathie mithelfen.
Wie? Ein großer Mann? Ich sehe immer nur den Schauspieler seines eignen Ideals.
Im echten Manne ist ein Kind versteckt; das will spielen.
Vermöge der Musik genießen sich die Leidenschaften selbst.
So leben, dass du wünschen musst, wieder zu leben ist die Aufgabe.
Man will Freiheit, solange man noch nicht die Macht hat.
Überzeugungen sind gefährlicher Feinde der Wahrheit als Lügen.
Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.
Freiheit liebe ich und die Luft über frischer Erde; lieber noch will ich auf Ochsenhäuten schlafen, als auf ihren Würden uns Achtbarkeiten.
Du hast keine Ahnung, was für eine bezaubernde Erinnerung du für mich bist.
Wenn man viel hineinzustecken hat, so hat ein Tag hundert Taschen.
Beachte, dass der Herbst mehr die Jahreszeit der Seele ist als die der Natur.
Es gibt Kameradschaft: möge es Freundschaft geben!
Ist es nicht besser, in die Hände eines Mörders zu geraten als in die Träume eines brünstige Weibes?
Das Verlangen nach Freiheit, der Instinkt für das Glück und die Feinheiten des Freiheits-Gefühls gehört ebenso notwendig zur Sklaven-Moral moralität, als die Kunst und Schwärmerei in der Ehrfurcht, in der Hingebung das regelmäßige Symptom einer aristokratischen Denk- und Wertungsweise ist.